23.05.2022

Wertvolle Tipps an Infoabend zu erneuerbar heizen und fahren

Rund 100 Interessierte informierten sich in Schwyz über die Themen erneuerbar heizen und fahren. Abwechslungsreiche Fachreferate versorgten die Zuhörerschaft mit aktuellen Fakten, die sie an der anschliessenden Tischmesse individuell vertiefen konnten. Die Richtung stimmt bereits: Die Ölheizungen im Kanton Schwyz haben sich seit 2009 um ein Drittel reduziert. Um diesen Anteil noch weiter zu senken, gibt es zurzeit ein umfassendes Förderprogramm. Ebenfalls Treiber dieser Entwicklung ist das neue Energiegesetz.

Umweltdirektor Sandro Patierno ging in seinem Einstiegsreferat auf die Dringlichkeit der Energiewende ein. Eine Grafik zeigte, wie es im langjährigen Vergleich auch im Kanton Schwyz immer wärmer wird, und der Klimawandel damit voranschreitet. Der Regierungsrat stellte dem Kanton insgesamt aber ein gutes Zeugnis aus. Mit einer hohen Eigenproduktion durch unsere Wasserkraftwerke seien wir solide unterwegs. Auch an Innovation fehlt es nicht: Drei Windstandorte sind in Prüfung und zwei Wasserstoffprojekte geplant. Mehr Fotovoltaik soll Stromengpässe verhindern. Ganz am Anfang machte Patierno zudem eine Aussage, die den ganzen Abend hindurch aufpoppte: «Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst brauchen.»

Energieberater Beni Suter erläuterte im Anschluss die vielfältigen Möglichkeiten zum erneuerbaren Heizen. Dabei ging er detailliert auf die Auswirkungen des neuen Energiegesetzes ein, das ab 1. Mai in Kraft ist. Ein 1:1-Ersatz von fossilen Energieträgern wie einem Öltank ist nur noch möglich, wenn man nachweislich mindestens zehn Prozent erneuerbar heizt. Zudem müssen elektrische Zentralheizungen bis 2050 ersetzt werden. Im Gegenzug zeigt sich die öffentliche Hand grosszügig. «Es ist ein günstiger Zeitpunkt für Sanierungen», sagte Kantonsvertreter Arthur Nauer. Impulsberatungen für einen ersten Überblick sind seit kurzem kostenlos und der Kanton unterstützt die umfassendere GEAK-Expertise. Vor allem aber erhalten Hauseigentümer Fördergelder, wenn sie anstelle von fossilen Energien künftig erneuerbare nutzen und damit aktiv zur Energiewende beitragen.
Zu guter Letzt zeigte der Energiespezialist von OekoWatt, Elias Estermann, die Perspektiven von Elektroautos auf. Gängige Kritik bezüglich Reichweite und zu wenig Typenauswahl liess er nicht gelten, da sich der Markt stark entwickelt hat. Personenwagen stossen über 70% des CO2 im Strassenverkehr aus, deshalb können wir die Problematik nicht einfach auf den Schwerverkehr abwälzen. Estermann zeigte auf, dass das Elektroauto in der Produktion zwar am meisten Energie braucht, das mit dem Einsatz im Verkehr aber schon nach wenigen Kilometern wettmacht.

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