26.05.2021
Sonnige Aussichten für Muotathal
Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrgebäudes setzt die Gemeinde Muotathal ihre Energiestrategie fort. Nachdem bereits das Schulhaus Ried seit längerem mit Solarstrom versorgt wird, profitieren nun auch Schutz und Rettung sowie weitere angehängte Nutzer vom grünen Strom. Das aktuelle Jahr steht ganz unter dem Zeichen der Sonnenergie: Muotathal will ermitteln, wie hoch das Solarpotenzial für die Liegenschaften innerhalb der Gemeinde ist und wie dieses noch weiter genutzt werden könnte.
Manchmal steckt auch im Pech ein Quäntchen Glück: Die Ziegel auf dem Feuerwehrgebäude der Gemeinde Muotathal blätterten nach nur zehn Jahren bereits ab und das Dach musste saniert werden. «Diese Gelegenheit wollten wir nutzen und haben uns entschieden, eine Photovoltaikanlage auf das Dach zu setzen», erzählt Gemeinderat Beat Betschart. Seit Anfang Oktober liefert diese nun Strom für die Feuerwehr, die Wassergenossenschaft, die Alpine Rettung und Höhlenrettung, diverse Sitzungszimmer und Kursräume wie auch für eine Asylwohnung. Ein Blick auf die Energiebilanz zeigt, dass die Anlage in Spitzenmonaten wie heuer im März bis zu 2,75 Megawattstunden Strom produzieren und dem Netz erneuerbaren Strom zuführen kann. Um die Jahreswende tendierte sie dafür aufgrund des Dachschnees gegen null.
Beat Betschart überlegt derweil schon einen Schritt weiter: «Persönlich würde ich gerne einen Batteriespeicher integrieren – dann könnten wir das Feuerwehrlokal bei einem grossflächigen Stromausfall als Sammelpunkt nutzen.» Die Verbindung des Funks zu den Rettungsorganisationen wäre auch ohne Generatoren jederzeit sichergestellt und eine Einsatzzentrale könnte im Katastrophenfall von dort aus arbeiten.
Welche Rolle die Sonne energietechnisch in Muotathal künftig spielen könnte, will die Energiekommission in diesem Jahr weiter abklären. Das Solarpotenzial von Muotathal liegt demnach bei knapp 30 Gigawattstunden pro Jahr. Dieses könnte allein für Strom oder aber mit Wärme kombiniert eingesetzt werden und entspricht dem Stromverbrauch von über 6’500 durchschnittlichen Schweizer Haushalten. «Das ist natürlich vor allem eine theoretische Zahl, da nicht von heute auf morgen alle Muotathaler Solarstrom produzieren werden», sagt Betschart, «aber sie zeigt trotzdem eindrücklich, wie viel mit erneuerbaren Energien noch möglich wäre.»
Für die Einwohnerinnen und Einwohner hat die Gemeinde auf der Website nützliche Infos zu Solarstrom und anderen Energiethemen verlinkt. Einige haben sich in den vergangenen Jahren übrigens schon für die Eigenproduktion entschieden – und die Chancen stehen gut, dass noch mehr dem Vorbild der Gemeinde folgen werden.