01. April 2022
Damit der Funke rüber springt
Die MPS Ingenbohl-Brunnen wurde nach vier Jahren als Energieschule rezertifiziert. Zum Programm gehörten wiederkehrende Clean-up-Days und eine schulübergreifende Debatte zum Klimawandel. Die Jugendlichen haben zudem Upcyclingprojekte und naturwissenschaftliche Experimente durchgeführt: Zum Beispiel, wie man aus einer Feile ein Messer herstellt (im Bild) oder aus Wasserkraft Energie erzeugt, um das Smartphone aufzuladen. Auch im Fach Wirtschaft, Arbeit, Haushalt ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema.
Wie gestalten die heutigen Jugendlichen dereinst ihren Alltag? Werden sie mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen als die Generationen zuvor – oder automatisch in den gleichen Trott kommen? In dem Fach Wirtschaft, Arbeit, Haushalt behandelt Antoinette Bürgi lebensnahe Themen über Ressourcen und Nachhaltigkeit. Sie stellt fest: «Die Schülerinnen und Schüler sind schon von zu Hause aus immer stärker sensibilisiert. Man merkt, dass Nachhaltigkeit aktuell und wichtig ist.» Immer mehr würden sich auch vegetarisch ernähren und saisonale beziehungsweise regionale Produkte vorziehen.
Im WAH-Unterricht erfahren die Jugendlichen beispielsweise, welche Ressourcen eine Kartoffel verbraucht, bis sie auf dem Teller landet. Wie viel Energie benötigt sie für die Produktion, welche Abfälle hinterlässt sie? Dabei fliessen Ökobilanz, Ressourcenverbrauch, Food Waste, Gesundheit oder Welternährung und -handel oft ineinander. Antoinette Bürgi trennt deshalb nicht strikt: «Ich finde es wichtig, dass wir den Blick fürs grosse Ganze entwickeln.» Es gehe um Lebensstil und persönliche Konsumentscheide: «Die Jugendlichen lernen, worauf sie achten können und inwiefern sich die Auswahl der Lebensmittel beziehungsweise deren Zubereitung auf die Umwelt auswirkt.» Auch im Textilen und Technischen Gestalten stehen nachhaltige Projekte im Fokus. So haben beispielsweise Jugendliche der 1. Oberstufe Laptophüllen sowie Chill-Objekte aus gebrauchten Segeln von Booten des Vierwaldstättersees designt und hergestellt.
Weder im Unterricht noch im echten Leben gibt es nur einen einzigen Weg, um den Alltag nachhaltiger zu gestalten. Antoinette Bürgi ist überzeugt: Es braucht praktische Erfahrungen, damit die Schülerinnen und Schüler selbst zu positiven Entscheiden bezüglich ihrer Umwelt kommen. Das ist denn auch der Ansatz der MPS Ingenbohl-Brunnen, die im vergangenen Jahr als Energieschule rezertifiziert wurde. Der Energieverantwortliche Albert Kuhn sagt: «Es geht um den Prozess, den wir mit unseren Projekten bei den Schülerinnen und Schülern anstossen.» Auf diese Weise würden sich die Jugendlichen über ihren Alltag Gedanken machen, und im Idealfall bewusster leben.