30.04.2018

MPS Steinen nutzt die Kraft der Sonne doppelt

Auf dem Dach der MPS Steinen produzieren Solarpanels auf einer Fläche von einer grossen Familienwohnung ökologischen Strom. Mit jährlich knapp 30'000 Kilowattstunden kann die Photovoltaikanlage über ein Drittel des gesamten Strombedarfs der Schule decken. Darüber hinaus rückt die MPS Steinen, die als Energieschule zertifiziert ist, die Solarenergie ins Rampenlicht. Ein Monitor beim Eingang gewährt Einblick über die aktuellen Leistungen der Anlage. So dient er als spielerische Recherchedatenbank für Energiedetektive.

Im vergangenen Sommer schufteten die Schüler der MPS Steinen für einmal nicht nur im Kopf, sondern auch mit dem Körper. Sie platzierten fast 20 Kilogramm schwere Solarpanels auf dem Flachdach des neuen Anbaus, insgesamt 112 Stück. «Wir wollten das neue Sonnenkraftwerk für die Jugendlichen erlebbar machen», erzählt Adrian Annen von ebs. Seither produziert die Solaranlage kräftig Strom für die Mittelpunktschule.

Aber oben auf dem Dach ist die Photovoltaikanlage weit weg vom täglichen Trubel der Schule. Direkt beim Eingang steht deshalb ein Monitor, der spielerisch die Leistung der Anlage aufzeigt. Heute ist zwar ein Regentag, «doch ein bisschen Energie wirft sie dank der Helligkeit trotzdem ab», zeigt Annen. Mit der heute produzierten Energie könnte man vier Kühlschränke eine Stunde betreiben. Gespannt hören ihm vier Schüler zu, die sich in Naturlehre mit der Solarenergie auseinandergesetzt haben.

Während zwei der Drittklässler das Innenleben der Platte studierten, eruierte Sandro Föhn die Bedeutung der Solarenergie und fand heraus: «Sie hat ein extrem hohes Potenzial.» Nur knapp drei Prozent der schweizweiten Stromerzeugung kommt heute von der Sonne – dennoch ist die Solarenergie nach der Wasserkraft die zweitwichtigste erneuerbare Stromquelle.

Eliane Steiner, die für den Vortrag in Naturlehre die Vor- und Nachteile der Solarenergie angeschaut hat, zieht ein positives Fazit: «Mit der Sonne nutzt man Energie, die ohnehin vorhanden ist. Ausserdem sind viele Dächer ungenutzt – so braucht man keinen zusätzlichen Platz.» Adrian Annen fängt den gängigsten Kritikpunkt auf, bevor ihn die Schülerin selbst anbringt: «Manche bemängeln, dass viel Energie für die Herstellung einer Solaranlage nötig ist. Aber tatsächlich ist diese nach zwei bis drei Jahren ausgeglichen, danach läuft sie noch über 27 Jahre.»

Während auf dem Dach gratis Ökostrom produziert wird, gehen die Schüler täglich ihren Arbeiten nach und schnappen dabei die eine oder andere Information vom Monitor auf. Zum Beispiel, dass ihr «selbst gebautes Kraftwerk» schon so viel CO2-Ausstoss verhindern konnte, dass man damit mit einem Kleinwagen um die halbe Welt fahren könnte.