17.05.2018

Jugendliche diskutieren über den Klimawandel

Sind Insekten das Fleisch der Zukunft? Ist der Wintertourismus ein Auslaufmodell? Gehört der Mais auf den Teller oder in den Tank? Die Schüler der Mittelpunktschulen Schwyz, Muotathal und Ingenbohl-Brunnen haben an einer Podiumsdiskussion über solche Fragen debattiert. Vor über 100 Gästen übten sie sich in der Argumentation rund um Klimafragen. Organisiert wurde der Anlass von der MPS Schwyz, die auf dem Weg zur Zertifizierung als «Energieschule» ist. Die beiden anderen Mittelpunktschulen haben das Label bereits erhalten.

«Was habt ihr heute zu Mittag gegessen?», fragte Pascal Weber, Moderator von Radio Central, in die Runde. Die Schüler der MPS Schwyz standen – ähnlich wie in der Politsendung Arena – halbkreisförmig auf der Bühne der Aula Kornmatt in Ingenbohl, flankiert von weiteren Jugendlichen. Timon Pfister, Verfechter von klimaschonender Ernährung, bestand den Test: «Teigwaren alle cinque Pi.» Die Tomaten-Rahmsauce ist vegetarisch und damit für weniger CO2-Ausstoss verantwortlich, als wenn er ein Fleischgericht genossen hätte.

Die Debatte konnte starten. In einem regen Schlagabtausch diskutierten die Schüler über Klima und Ernährung. «Mit weniger Fleisch sowie saisonalem Obst und Gemüse könnte viel CO2 gespart werden», waren die Vertreter einer fleischarmen Ernährung überzeugt. Während sie sich den Verzehr von Insekten zumindest in aufbereiteter Form vorstellen konnten, kritisierte die Gegenseite den Einsatz von Antibiotika bei deren Massenproduktion und fand, dass es wichtiger wäre, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.

Die Schüler der anderen beiden Mittelpunktschulen debattierten über Mobilität und Tourismus. Auf die Frage, ob Beschneiungsanlagen sinnvoll sind, konterte Corina Camenzind von der MPS Ingenbohl-Brunnen gekonnt: «Die Schweiz ohne Schnee wäre wie ein Emmentaler ohne Löcher», und sorgte für ein Schmunzeln im Publikum.

Im Vorfeld haben die Schülerinnen und Schüler der 3. Oberstufe Fachbegriffe geklärt und Informationen gesammelt. Nach und nach konnten sie sich eine fundierte Meinung über die Themen bilden und diese nach aussen tragen. Um die Auftretenskompetenz der Jugendlichen zu unterstützen, wurde die Regisseurin und Theaterpädagogin Annette Windlin engagiert. «Die Meinungen im Klassenzimmer zu vertreten ist eine Seite, sie vor einem Publikum mit Politikern, Eltern und Medien vorzubringen war eine neue Herausforderung», sagte Nadia Steiner, Initiantin und Lehrerin an der MPS Schwyz. Sie zieht ein positives Fazit: «Die Podiumsdiskussion war eine spannende Erfahrung für die Jugendlichen und regte zum Nachdenken über den Klimawandel an. Es wurde klar, dass es für zukünftige Herausforderungen keine einfachen Lösungen gibt».