15.10.2020

Grosses Interesse an erneuerbaren Heizungen

Die Energie-Region Innerschwyz hat in Muotathal, Schwyz und Arth drei gut besuchte Infoveranstaltungen zum Thema erneuerbar heizen durchgeführt. Diese waren Teil der nationalen Kampagne von EnergieSchweiz, die für sinnvolle Alternativen zu fossilen Energieträgern sensibilisieren will. An den Anlässen haben Experten erneuerbare Heizsysteme wie Fernwärme, Wärmepumpen und Sonnenenergie verglichen. Ausserdem haben sie über mögliche Subventionen bei der Beratung wie auch bei der Umsetzung aufgeklärt.

Die regen Diskussionen an den Infoveranstaltungen und den anschliessenden Tischmessen zeigten, dass erneuerbare Heizungen bei den Hauseigentümern auf Interesse stossen. Als abschliessendes Fazit lässt sich sagen: Eine gute Analyse und Planung sind bei einer Umstellung des Heizsystems entscheidend. Benjamin Suter, Umweltingenieur und Mitinhaber der Beratungsfirma Visplanum, betonte in seinem Fachreferat im Rahmen der Infoveranstaltung in Muotathal: «Wenn die Ölheizung ausgestiegen ist, ist es in der Regel zu spät.» Die zweite wichtige Erkenntnis bezieht sich nicht direkt auf die Heizung, sondern auf schlecht isolierte Wände und Dächer: «Man sollte immer zuerst die Gebäudehülle sanieren, bevor die Heizung ersetzt wird», sagte Suter. So könne man effizienter heizen und benötige beim Ersatz auch eine tiefere Leistung.

Arthur Nauer von der Energiefachstelle des Kantons ging anschliessend auf die Fördergelder von Bund und Kanton ein. Zurzeit würden schweizweit und auch im Kanton Schwyz rund ein Prozent der Gebäude saniert. «Wenn man die Ziele der Energiestrategie 2050 erreichen will, muss sich diese Rate deutlich beschleunigen.» Nauer empfahl jedem eine Beratung bei einem ausgebildeten Impulsberater, bei grösseren Projekten auch die umfassende «GEAK»-Beratung. Der Kanton beteiligt sich an den Kosten: Eine Impulsberatung wird mit 350 Franken unterstützt (Gesamtkosten bis ca. 500 Franken), eine «GEAK»-Beratung mit 800 Franken für ein Einfamilienhaus und 1‘100 Franken für ein Mehrfamilienhaus (Gesamtkosten bis zu 2‘500 Franken).

Auch für die Gebäudedämmung und den Ersatz von fossilen Heizungen gibt es Förderbeiträge. Die Mittel 2020 sind zurzeit ausgeschöpft und neue Gesuche kommen
auf die Warteliste fürs nächste Jahr. Je nach Abstimmungsergebnis im November bleibt der Topf bei den aktuellen zwei Millionen, die als sogenannter Sockelbeitrag vom Bund kommen. Oder aber er wird um einen kantonalen Beitrag von 2,5 Millionen Franken ergänzt, wodurch sich auch die Bundesgelder erhöhen. Insgesamt würden in diesem Fall schon ab dem nächsten Jahr 9,5 Millionen Franken für die Förderung von erneuerbaren Heizungen zur Verfügung stehen.