21.06.2023

Unteriberg erkundet Energiewelt

Die ganze MPS Unteriberg reiste zur CKW nach Emmen, um einen vollumfänglichen Eindruck zum Thema Strom zu erhalten. Die CKW ist für 8000 Kilometer Leitungen verantwortlich und kümmert sich vom Bau bis zur Energieversorgung um alles. In vier Gruppen erkundeten die Teilnehmenden das Wasserkraftwerk vor Ort und lernten Neues über einen sicheren Umgang mit Elektrizität sowie über den Stromverbrauch unserer Alltagsgeräte. Interessant war insbesondere, den eigenen Energieverbrauch mit jenem des Schweizer Durchschnitts zu vergleichen.

In einem Einführungsvideo spulen Lara und Paul, die sich auf Jobs bei der CKW beworben haben und nun in der Eingangshalle miteinander plaudern, kurzerhand 800 000 Jahre zurück. Während dieser Zeitspanne gab es immer wieder Schwankungen im Klima, nur schwang das Pendel zuverlässig hin und zurück. Seit der Industrialisierung ist dieses Gleichgewicht in Gefahr, es wird immer wärmer. Thomas Knüsel, der das unterhaltsame Video zwischendurch kommentiert und einordnet, sagt: «Die wärmsten zwanzig Jahre seit Beginn der Wettermessung 1864 fanden in den vergangenen 25 Jahren statt.»

Eindrücklich und ohne Beschönigungen zeigt die Einführung auch auf, welche Szenarien die Stromlandschaft Schweiz erwarten. Mit dem Atomausstieg fehlen uns künftig 21 statt 3 TWh Strom pro Jahr. Können die geplanten Investitionen in erneuerbare Energien umgesetzt werden – die CKW hat allein bis 2030 ein Budget von einer Milliarde Franken – fehlen über den Winter noch etwa 5 TWh. Allerdings wird der Bedarf durch die E-Mobilität ebenfalls weiter zunehmen. Eine Strommangellage ist gemäss Bund die Gefahr Nummer eins für die Schweiz.
Im anschliessenden Parcours durch die moderne Energiewelt der CKW können die Bezirksschülerinnen und -schüler die kaum fassbaren Dimensionen auf ihren Alltag herunterbrechen. An Säulen schätzen sie ein, wie viele Autofahrten nur für sie gemacht werden, was sie essen und wie viel sie konsumieren. Auch die Wohnsituation oder das Alter der Elektrogeräte spielen eine Rolle. Am Ende erhalten alle eine persönliche Auswertung zu ihrem Energieverbrauch.

Beim Posten Stromsicherheit erklärt René Lischer, wie der Strom von der Produktionsstätte zu den Endkonsumenten gelangt. «Ähnlich wie beim Verkehr sprechen wir von Autobahnen, Haupt- und Nebenstrassen.» Anhand eines Viehzauns können die Schülerinnen und Schüler am eigenen Leib erfahren, nach welchen Regeln Strom leitet. Er entlädt nicht, wie von vielen Erwachsenen angenommen, bei der letzten Person – sondern nimmt den Weg des geringsten Widerstands. Mit solchen überraschenden Anekdoten im Gepäck tritt die Schule am Nachmittag die Heimreise an.