21.03.2023
Sonnenstrom für alle
Auf 900 Quadratmeter Fläche versorgt die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Alterszentrums Rubiswil in Ibach die Bewohnerinnen und Bewohner. Rund 65 Prozent des produzierten Stroms geht direkt ans Alterszentrum, der Rest wird ins ebs-Netz gespiesen. ebs baute die Anlage und nimmt sie im Frühjahr in Betrieb. Die Fachleute mussten dabei verschiedene Herausforderungen bewältigen: Die Biodiversität auf dem Gründach sollte ungestört bleiben, gleichzeitig durfte das Dach nicht zu schwer werden, und das Wasser sollte weiterhin kontrolliert abfliessen.
Im Rahmen der Aufstockung des Alterszentrums Rubiswil dachten die Verantwortlichen auch an die Energie. «Wir wollten das volle Potenzial ausnutzen», sagt Donatus Dörig, Leiter Liegenschaften der Gemeinde Schwyz. Entsprechend entschied man sich, nicht nur den Neubau mit einer Fotovoltaikanlage zu bestücken, sondern auch beim bestehenden, zweiten Gebäude aufzurüsten. Das brachte zwar etwas Mehraufwand mit sich, verdoppelte die zur Verfügung stehende Fläche aber sogleich.
ebs hat die Anlage, die jährlich etwa 154 000 Kilowattstunden Strom produziert und rund 30 Privathaushalte versorgen könnte, in diesem Winter gebaut. Das Alterszentrum bezieht zwei Drittel des Stroms, profitiert entsprechend an Sonnentagen vom Solarstrom. «Es ist am effizientesten, wenn Sonnenstrom auf dem Dach eines grossen Verbrauchers produziert wird, der diesen Strom dann grösstenteils auch gleich selbst verbraucht», sagt Peter Kamer, Leiter Energiedienstleistungen bei der ebs Energie AG. Der Rest kommt ebs-Kundinnen und -Kunden zugute, die das Zusatzprodukt «Muota sun» nutzen. So erhalten auch Haushalte ohne eigene Fotovoltaikanlage Sonnenstrom.
Die Konstruktion auf dem Dach erforderte indes etwas Innovationsgeist. Um die Biodiversität auf dem Gründach zu erhalten, wurden die Solarzellen erhöht gesetzt. So können die Pflanzen wachsen und Kleintiere finden einen Lebensraum. Das erforderte allerdings stärkere Schutzmassnahmen bei Sturm, wobei die Gesamtlast aufgrund der Statik ein bestimmtes Gewicht einhalten musste. «Wir haben viel berechnet und letztlich gute Lösungen gefunden», so Peter Kamer.
Die Fotovoltaikanlage wurde in einem sogenannten «Contracting» gebaut. Das bedeutet, dass die Anlage und somit auch der Strom ebs gehört, das Alterszentrum den Strom aber zu günstigen Konditionen beziehen kann. Dieses Vertragsmodell ist schweizweit zu einem eigenen Geschäft geworden. ebs forciere dies zwar nicht, biete aber bei Bedarf Hand, erklärt Peter Kamer. Seit Strom wieder zu attraktiveren Konditionen ins Netz eingespiesen werden könne, habe die Nachfrage wieder etwas abgenommen. Nicht so der Boom rund um Fotovoltaik.